Lisa Kapteinat: „Sondervermögen Infrastruktur nutzen – Das Ruhrgebiet darf nicht weiter vernachlässigt werden“

Lisa Kapteinat: „Sondervermögen Infrastruktur nutzen – Das Ruhrgebiet darf nicht weiter vernachlässigt werden“

Am heutigen Nachmittag bringt die SPD-Fraktion den Antrag „NRW muss funktionieren: Mit dem Sondervermögen Infrastruktur echte Wachstumsimpulse im Ruhrgebiet für ganz Nordrhein-Westfalen setzen“ in den Landtag ein und stellt ihn zur direkten Abstimmung. Hierzu erklärt Lisa Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW und Beauftragte für das Ruhrgebiet:

„Durch das Sondervermögen Infrastruktur und die neue Öffnungsklausel im Grundgesetz erhält das Land zusätzliche finanzielle Spielräume. Diese Mittel müssen zügig, nachhaltig und vor allem bedarfsgerecht eingesetzt werden. Das Ruhrgebiet muss dabei angemessen berücksichtigt werden, um das vorhandene Potenzial der Region für ganz Nordrhein-Westfalen zu nutzen und dem verfassungsrechtlichen Auftrag gleichwertiger Lebensverhältnisse gerecht zu werden. Die Landesregierung wird dieser Verantwortung bislang nicht gerecht, deshalb darf es jetzt zu keinem Gießkannenprinzip bei der Mittelverteilung kommen, denn das würde die unterschiedlichen Herausforderungen im Land ignorieren. Im Ruhrgebiet gefährden ausbleibende Investitionen bereits jetzt die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch den Industriestandort NRW – das hat die Gefährdung zehntausender Arbeitsplätze zur Folge. Mit einem mehr an Investitionen bietet das Ruhrgebiet hingegen ein riesiges Potential im Hinblick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung von Nordrhein-Westfalen. Deshalb fordern wir einen klaren Mechanismus zur bedarfsgerechten Verteilung der Mittel, die dem Land Nordrhein-Westfalen aus dem Sondervermögen Infrastruktur zur Verfügung stehen. Bei der Umsetzung der Investitionsprogramme muss aus erfolgreichen Beispielen im Ruhrgebiet – wie dem Emscherumbau – gelernt werden. Zudem sollen regionale Akteure wie der Regionalverband Ruhr und die Emschergenossenschaft frühzeitig eingebunden werden, insbesondere bei interkommunalen Projekten.“

Lisa Kapteinat / Thorsten Klute: „Von ganz unten nach ganz oben: NRW muss Investitions-Spitzenreiter für beste Gesundheit werden!“

Lisa Kapteinat/Thorsten Klute: „Von ganz unten nach ganz oben: NRW muss Investitions-Spitzenreiter für beste Gesundheit werden!“

Die SPD-Fraktion bringt am heutigen Mittwoch den Antrag „Investitionen in beste Gesundheit. Krankenhäuser, Pflegeschulen und Pflegeheime fit für die Zukunft machen!“ in den Landtag ein. Hierzu erklären Lisa Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Thorsten Klute, Sprecher für Gesundheit und Pflege:

Lisa-Kristin Kapteinat:

„Extrem hohe Eigenanteile, die kaum noch bezahlt werden können, Kommunen, die bei der Alten- und Pflegehilfe im Stich gelassen werden, und Kürzungen bei den ohnehin unterfinanzierten Pflegeschulen. Das macht die Gesundheitspolitik der Landesregierung aus. Wenn Schwarz-Grün nicht endlich anfängt zu handeln, dann wird das Ausmaß für die Gesundheits- und Pflegelandschaft in NRW verheerend sein. Die SPD-Fraktion hat einen klaren Plan: Wir wollen mehr Investitionen in unsere Gesundheitseinrichtungen. Ein Modernisierungsprogramm in Höhe von zusätzlichen 10 Millionen Euro soll die Pflegeschulen wieder attraktiv für Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler machen. Darüber hinaus wollen wir, dass Pflegeheime und ambulante Pflegedienste endlich die notwendigen Investitionen bekommen, um Menschen respektvoll zu pflegen und kein Armutsrisiko darstellen. Das verdienen die Menschen in NRW.“

Thorsten Klute:

„Der Investitionsstau an Nordrhein-Westfalens Krankenhäusern steigt immer weiter. Mittlerweile fehlen den Krankenhäusern über 17 Milliarden Euro Investitionsmittel. So kann keine zukunftsorientierte Krankenhauspolitik aussehen. Anstatt endlich mehr in Spitzentechnologie, gute OP-Säle oder moderne Stationen zu investieren, bürdet Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann den Krankenhäusern einen chronisch unterfinanzierten Krankenhausplan auf. Dafür werden 2,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Krankenhäuser haben der Landesregierung für die erste Förderphase aber bereits vorgerechnet, dass dafür mindestens sieben Milliarden Euro notwendig sind. Auch hier passiert: nichts. Wir fordern, dass die Landesregierung den Krankenhäusern für eine qualitative Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten in NRW mehr Geld zur Verfügung stellt. Wir fordern erneut ein „Sofortprogramm Krankenhausinvestitionen“ in Höhe von jährlich zwei Milliarden Euro.“

Lisa Kapteinat / Lena Teschlade: „Politisch unverantwortlich ist allein die Landesregierung“

Lisa Kapteinat/Lena Teschlade: „Politisch unverantwortlich ist allein die Landesregierung“

Auf Antrag der SPD-Fraktion hat sich heute auch der Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landtags NRW in einer Aktuellen Viertelstunde mit den Entwicklungen bei Thyssenkrupp befasst. Hierzu erklären Lisa Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende, und Lena Teschlade, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Lisa Kapteinat:

„Nach Wirtschaftsministerin Neubaur hat heute leider auch Arbeitsminister Laumann einen politischen Offenbarungseid zu Thyssenkrupp geleistet. Diese Landesregierung fühlt sich für nichts verantwortlich – und das ist das einzig politisch Unverantwortliche in diesem Zusammenhang. Was CDU und Grüne hierzu im Laufe dieses Tages von sich gegeben haben, zeugt von schierer Hilflosigkeit. Ihr Nicht-Handeln ist es, das die Existenzängste der Beschäftigten schürt, sonst nichts. Wir erwarten, dass die schwarz-grüne Landesregierung endlich ihre Verantwortung annimmt und gegenüber dem Management von Thyssenkrupp im Sinne unseres Industriestandorts auftritt.“

Lena Teschlade:

„Leider gibt es bis heute nicht einen einzigen konkreten Vorschlag von Schwarz-Grün, wie Thyssenkrupp in eine gute Zukunft geführt werden kann. Die Landesregierung spricht ständig davon, dass sie die Prozesse begleite. Offenbar ist sie dabei aber maximal Tribünengast. Von einer Kritik an den Vorgängen haben wir bisher nichts vernommen. Stattdessen hören wir fortlaufend nur hilflose Erklärungsversuche. Ihrer selbst zugeschriebenen Rolle wird sie in keiner Weise gerecht. Dabei wäre es vor allem ihre Aufgabe, sich für die Mitbestimmung bei Thyssenkrupp stark zu machen. Denn von einer guten Sozialpartnerschaft kann in diesem Fall schon lange keine Rede mehr sein. Da helfen auch die heutigen Krokodilstränen des NRW-Arbeitsministers nicht weiter. Lippenbekenntnisse haben wir jetzt lange genug gehört.“  

Lisa Kapteinat: „Schwarz-Grünes Misstrauen zwischen Fluchtministerin Paul und Innenminister Reul – Landesregierung übertrumpft sich mit Widersprüchen bei Aliasnamen“

Lisa Kapteinat: „Schwarz-Grünes Misstrauen zwischen Fluchtministerin Paul und Innenminister Reul – Landesregierung übertrumpft sich mit Widersprüchen bei Aliasnamen“

In der heutigen Sitzung des Integrationsausschusses wurden auf Antrag der SPD-Fraktion in einer Aktuellen Viertelstunde die widersprüchlichen Aussagen der Landesregierung zu den Aliasnamen des Tatverdächtigen nach dem Messerangriff in Bielefeld besprochen. Der Tatverdächtige hatte noch laut Aussage des NRW-Innenministers im Plenum am 21. Mai 2025 acht verschiedene Aliasnamen. Die grüne Integrationsministerin beteuerte in der heutigen Ausschusssitzung weiterhin, dass ihr drei Aliasnamen im Rahmen der BAMF-Akte bekannt waren. Wenige Minuten später korrigierte ein Vertreter des CDU-Innenministeriums die Ausführung der grünen Fluchtministerin und erläuterte, dass nach interner Überprüfung zehn Aliasnamen festgestellt wurden. Hierzu erklärt Lisa Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die heutige Sitzung des Integrationsausschusses hat zum wiederholten Mal gezeigt: Die Zusammenarbeit zwischen dem CDU-Innenministerium und dem grünen Fluchtministerium scheint von tiefem Misstrauen geprägt zu sein.

Im Vorfeld der Sitzung hatte Innenminister Reul erklärt, er habe im Fall des Tatverdächtigen des Messerangriffs in Bielefeld acht Aliasnamen vorliegen. Zwischendurch korrigierte sich das Innenministerium in der Rheinischen Post auf fünf Aliasnamen. In der heutigen Sitzung korrigierte ein Vertreter des Innenministeriums abermals diese Angaben, man habe nun Kenntnis von zehn Aliasnamen.

Die nunmehr dritte Korrektur des CDU-Innenministers ist bemerkenswert – aber das offensichtliche Kommunikationschaos zwischen Ministerin Paul und Minister Reul ist erschreckend: Nur Minuten nach den Ausführungen der Fluchtministerin, nach welchen es drei Aliasnamen gegeben habe, muss ein Vertreter des Innenministeriums die Aussagen von Frau Paul regelrecht konterkarieren. Man kann das Gefühl bekommen, dass Frau Paul mit Minister Reul ihre eigene Opposition in der Landesregierung sitzen hat. Während Fluchtministerin Paul versucht, den schwarzen Peter Richtung BAMF zu schieben, durchkreuzt das CDU-Innenministerium diesen Plan.

Zehn statt drei Aliasnamen – doch was genau weiß das Fluchtministerium? Wieso verfügt Herr Reul überhaupt über andere Daten als seine Amtskollegin Paul? Und hat die Fluchtministerin anderthalb Wochen nach dem Messerangriff ihren Kollegen nach dessen Daten gefragt? Hierzu hatte die Ministerin heute keine Antwort – nur das schwarz-grüne Misstrauen zwischen Fluchtministerin Paul und Innenminister Reul wurde mit Nachdruck untermauert.“

Jochen Ott / Lisa Kapteinat: „Maximale Transparenz auch walten lassen“

Jochen Ott/Lisa Kapteinat: „Maximale Transparenz auch walten lassen“

Am morgigen Dienstag beginnt am Oberlandesgericht Düsseldorf der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter des Anschlags vom 23.8.2024. Hierzu erklären Jochen Ott, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Lisa Kapteinat, Obfrau der SPD-Fraktion im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Terroranschlag vom 23.8.2024“:

Jochen Ott:

„Der terroristische Anschlag vom 23. August im vergangenen Jahr hat drei Menschen brutal aus dem Leben gerissen. Ihre Hinterbliebenen haben durch diese schreckliche Tat geliebte Angehörige und Freunde verloren. Seitdem ist für sie nichts mehr, wie es vorher war. Neun Monate später sind auch unsere Herzen noch immer schwer, unser Mitgefühl noch immer groß.

Mit dem morgigen Prozessauftakt kann neben der politischen nun auch die juristische Aufarbeitung des Anschlags beginnen. Seine Opfer sind der Politik wie auch der Justiz Verpflichtung, alles für eine umfassende Aufklärung zu tun. Als SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen werden wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen.“

Lisa Kapteinat:

„Am morgigen ersten Verhandlungstag steht das Leid der Opfer und Angehörigen im Vordergrund. Auf den schrecklichen Anschlag eine rechtsstaatliche Antwort zu finden, ist Aufgabe des nun beginnenden Strafprozesses. Ergänzend dazu bedarf es der politischen Aufarbeitung des Anschlages im Landtag NRW. Seit November 2024 soll ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss diese wichtige Aufgabe wahrnehmen. Ministerpräsident Wüst hat vor dem Parlament einst ,maximale Transparenz‘ versprochen.

Neun Monate nach diesem Versprechen ist davon leider nicht mehr viel zu merken. Beweismittel werden zurückgehalten, Anträge auf Zeugenvernehmungen blockiert. Dabei wäre eine ungestörte Arbeit dieses Ausschusses von höchster Bedeutung: Wir müssen die notwendigen Lehren aus dem schrecklichen Anschlag ziehen, um in Zukunft derartige Taten weniger wahrscheinlich zu machen. Das sind wir den Opfern und Angehörigen der Tat schuldig.“

Lisa Kapteinat: „Schwarz-Grüne Blockade im Untersuchungsausschuss – CDU und Grüne verhindern wichtige Befragung von Staatssekretären nach Enthüllungen geheimer Regierungschats“

Lisa Kapteinat: „Schwarz-Grüne Blockade im Untersuchungsausschuss – CDU und Grüne verhindern wichtige Befragung von Staatssekretären nach Enthüllungen geheimer Regierungschats“

Wie WDR und Kölner Stadt-Anzeiger zuletzt berichten, soll Innenstaatssekretärin Dr. Lesmeister am Wochenende des Anschlags vom 23. August 2024 ihren Amtskollegen Bahr aus dem grünen Fluchtministerium ignoriert und nicht umfassend über die Hintergründe des Tatverdächtigen informiert haben. Daraufhin beantragte die SPD-Landtagsfraktion die Einberufung einer weiteren Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses sowie die vorzeitige Ladung der beiden Staatssekretäre als Zeugen, um die Kommunikationspanne zu erklären. Dieser Antrag wurde jedoch von den regierungstragenden Fraktionen von CDU und Grünen abgelehnt. Hierzu erklärt Lisa Kapteinat, Obfrau der SPD-Fraktion im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Terroranschlag vom 23. 08. 2024“ (PUA V):

„Die schwarz-grüne Blockadehaltung im PUA V wird immer durchsichtiger. Während CDU und Grüne wie jetzt zuletzt mit Bundesministerin a.D. Nancy Faeser fortlaufend Zeugen laden, die keinen unmittelbaren Beitrag zur Aufklärung der Versäumnisse in NRW beitragen können, wird die Vernehmung von Zeugen aus der Landesregierung immer wieder verhindert. Das gilt für die zuständige Fluchtministerin Josefine Paul und jetzt auch für die beiden Staatssekretäre aus Flucht- und Innenministerin. Es stellt sich immer mehr die Frage, was die Regierungsfraktionen hier möglicherweise zu vertuschen haben.

Schließlich steht nun der schwerwiegende Verdacht im Raum, dass zentrale Teile NRW-Landesregierung an dem Wochenende des furchtbaren Anschlags nicht richtig miteinander kommuniziert haben und – mehr noch – bewusst Informationen voreinander geheim gehalten haben könnten. Eine solche potenzielle Dysfunktionalität des schwarz-grünen Regierungsapparates muss deshalb umgehend und gründlich untersucht werden. Die Bürgerinnen und Bürger in NRW müssen wissen, ob persönliche Befindlichkeiten, Ränkespiele oder dysfunktionale Zuständigkeiten in der Landesregierung ihre Arbeit behindert haben.

Auch deswegen haben wir es als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, die beiden Staatssekretäre vorzeitig als Zeugen zu laden. Dies hätte Frau Dr. Lesmeister und Herrn Bahr die Möglichkeit gegeben, die Vorwürfe frühzeitig auszuräumen. Denn je mehr Zeit zwischen dem Anschlagswochenende und der Vernehmung liegt, desto eher werden Erinnerungslücken und verfälschte Erinnerungsbilder provoziert – wie wir es in anderen Untersuchungsausschüssen erfahren. Es ist daher nicht nachzuvollziehen, dass CDU und Grüne die Ladung der beiden mit ihrer Mehrheit gezielt verhindert haben. Leider reiht sich dieses Verhalten in das Gesamtbild dieser schwarz-grünen Koalition im PUA V ein: Ob bei der Zeugenreihung, der Anzahl an Sitzungsterminen oder den Aktenlieferungen – Schwarz-Grün blockiert die verfassungsrechtlich garantierte Sachverhaltsaufklärung mit allen Mitteln. Die Blockadehaltung der regierungstragenden Fraktionen ist daher auch unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten bedenklich.

Das Versprechen von Ministerpräsident Wüst nach maximaler Transparenz eine Woche nach dem Anschlag vor dem Parlament erscheint vor diesem Hintergrund jedenfalls nur noch als Schall und Rauch.“

Lisa Kapteinat: „Funkstille in Düsseldorf – Ministerin Paul muss endlich vor dem PUA aussagen“

Lisa Kapteinat: „Funkstille in Düsseldorf – Ministerin Paul muss endlich vor dem PUA aussagen“

In der heutigen Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Terroranschlag vom 23. August 2024“ (PUA V) wurde Bundesinnenministerin a.D. Nancy Faeser heute als Zeugin vernommen. In ihrer Aussage gab die ehemalige Ministerin u.a. zu Protokoll, dass ein Angebot der Bundespolizei zur Unterstützung bei der Fahndung nach dem flüchtigen Tatverdächtigen von Nordrhein-Westfalen abgelehnt worden sein soll. Darüber hinaus soll die zuständige Fluchtministerin, Josefine Paul, weder unmittelbar noch im späteren Nachgang zur Tat keinen Kontakt zur damaligen Bundesinnenministerin aufgenommen haben. Die gescheiterte Abschiebung des mutmaßlichen Attentäters habe zudem allein im Verantwortungsbereich der NRW-Landesregierung gelegen, da Rücküberstellungen und Abschiebungen Ländersache seien. Hierzu erklären Lisa Kapteinat, Obfrau der SPD-Fraktion im Landtag NRW:    

„CDU und Grüne haben versucht, mit der frühzeitigen Vernehmung von Nancy Faeser den Fokus von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken. Dieser Versuch ist eindeutig missglückt. Wie sich heute herausstellte, hat die Landesregierung nach der Tat nicht nur die Hilfe des Bundes bei der Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter abgelehnt. Die zuständige Fluchtministerin hat sich zudem bis zum heutigen Tag nicht ein einziges Mal mit der ehemaligen Bundesinnenministerin in Verbindung gesetzt. Von ihrer Seite herrschte Funkstille. Das ist skandalös und zeigt einmal mehr das Desinteresse, dass Ministerin Paul für die Asylpolitik in ihrem Land seit Amtsantritt an den Tag gelegt hat. Stattdessen musste sie sich in den Tagen nach der Tat über ihr Ministerium erst einmal Basiswissen beim Bundesamt für Flüchtlinge und Migration (BAMF) besorgen, um eine Pressekonferenz am Dienstag nach der Tat vorbereiten zu lassen. So sind auch nach dem heutigen Tag immer noch zentrale Fragen offen. Zum Beispiel, warum die Bitten der Zentralen Ausländerbehörden, Zugriffe auf die An- und Abwesenheitssystem der Unterbringungseinrichtungen zu erhalten, offenbar stets abgelehnt worden sind. Was genau veranlasst worden ist, nachdem der mutmaßliche Täter am Tag seiner anberaumten und schließlich missglückten Abschiebung nicht in seiner Einrichtung aufgefunden werden konnte. Oder wie sinnvoll es ist, dass in Nordrhein-Westfalen die Zuständigkeiten für Inneres und Flucht in getrennten Ministerien liegen. Zu all diesen Fragen konnte Ministerin a.D. Faeser naturgemäß heute keine Auskunft geben. Dass CDU und Grüne eine Vernehmung von Ministerin Paul dagegen seit Wochen blockieren, spricht dagegen Bände. Wir fordern daher erneut, die Vernehmung von Frau Paul und ihrem Staatssekretär Lorenz Bahr vor dem PUA zeitnah anzuberaumen.“

Lisa Kapteinat :„Chaotische Kommunikation zeigt dysfunktionale Landesregierung“

Lisa Kapteinat: „Chaotische Kommunikation zeigt dysfunktionale Landesregierung“

Wie Kölner Stadt-Anzeiger und WDR berichten, muss die Kommunikation zwischen Flucht- und Innenministerium am Wochenende des Terroranschlags vom 23. August 2024 wesentlich chaotischer gewesen sein als bisher bekannt. Das gehe aus einem Chat-Verlauf hervor, wonach sich Flucht-Staatssekretär Lorenz Bahr bei Innen-Staatssekretärin Daniela Lesmeister darüber beschwert haben soll, keine ausreichenden Informationen über den Fortgang der Ereignisse erhalten zu haben. Hierzu erklärt Lisa Kapteinat, Obfrau der SPD-Fraktion im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss V („Terroranschlag vom 23. 08. 2024“):

„Am Wochenende des Terroranschlags hat die Kommunikation in der Landesregierung offenbar überhaupt nicht funktioniert. Das Fluchtministerium scheint durch das Innenministerium regelrecht vom Informationsfluss abgeschnitten worden zu sein: Kein üblicher Austausch von Mitteilungen zu Wichtigen Ereignissen, keine weitergehende Einbindung des Fluchtministeriums, keine Telefonate auf Ministerebene – die neuen Erkenntnisse erwecken den Anschein, als würde das CDU-geführte Innenministerium innerhalb der Regierung Wüst bewusst Informationen gegenüber dem grünen Koalitionspartner vorenthalten. Am Ende steht nur eine brachliegende Kommunikation zwischen den Staatssekretären. 

Umso mehr stellt sich die Frage nach dem Warum: Was war die Motivation dahinter? Wer hat diese Informationssperre im Innenministerium so veranlasst? Das wird der Untersuchungsausschuss noch aufklären müssen. Das gilt auch für die Frage, wie genau die Informationswege für die zuständige Ministerin Paul an dem Wochenende verlaufen sind. Es ist schwer vorstellbar, dass ein hilferufender Staatssekretär hier nicht mit seiner Ministerin, die zu diesem Zeitpunkt auf Dienstreise in Frankreich war, über die Abläufe im Austausch war. Deshalb ist es weiterhin wichtig, endlich aufzuklären, was die Fluchtministerin an dem Anschlagswochenende wirklich wusste – und warum sie nicht selbst tätig wurde.

In jedem Fall wirft das alles kein gutes Licht auf die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien von Herbert Reul und Josefine Paul. Einmal mehr wird deutlich, dass diese schwarz-grüne Landesregierung in einem ganz entscheidenden Handlungsfeld total dysfunktional ist.“

Lisa-Kristin Kapteinat:  „Blockade und Desinteresse – Fluchtministerin Paul ignorierte seit Amtsantritt Bitten ihrer Fachleute“

Lisa-Kristin Kapteinat:  „Blockade und Desinteresse – Fluchtministerin Paul ignorierte seit Amtsantritt Bitten ihrer Fachleute“

In der heutigen Sitzung des Integrationsausschusses wurde auf Berichtswunsch der SPD-Fraktion das Thema der Zugriffsrechte der zentralen Ausländerbehörden (ZABen) auf die An- und Abwesenheitssysteme in Flüchtlingsunterkünften behandelt. Kurz nach dem Terroranschlag am 23.08.2024 in Solingen haben die ZABen durch einen Erlass der Fluchtministerin diese Zugriffsrechte erhalten. Im Fall des mutmaßlichen Attentäters hatten die ZABen jedoch noch keine Zugriffsmöglichkeiten auf diese Daten. Die geplante Rücküberstellung am 05.06.2023 scheiterte schließlich.

 Mit ihrem Bericht für die heutige Sitzung musste Ministerin Paul nun einräumen, dass die ZABen nicht ­– wie die Ministerin dies zuvor gegenüber der SPD-Fraktion in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage behauptet hatte – erst am 9. Mai 2023 im Rahmen eines Jour Fixes erstmals um die Zugriffsmöglichkeiten gebeten haben. Stattdessen hätten diese ihre Bitte in der laufenden Legislaturperiode im Rahmen verschiedener Austauschformate bereits mehrfach an das Ministerium herangetragen. Auf wiederholte Nachfragen, zu welchen Zeitpunkten das jeweils der Fall war, wollte Ministerin Paul jedoch keine Antwort geben. Hierzu erklärt Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die heutige Sitzung des Integrationsausschusses hat abermals das Desinteresse von Fluchtministerin Paul für ihren eigenen Arbeitsbereich entlarvt. Jetzt stellt sich heraus, dass alle fünf ZABen regelmäßig und seit Amtsantritt den Zugriff auf das An- und Abwesenheitssystem gefordert haben. Mit ihrer wiederholten Bitte sind die Fachleute jedoch zu lange bei ihrer eigenen Ministerin auf taube Ohren gestoßen. Die Blockadehaltung der Ministerin zeichnet abermals ein Bild der völligen Gleichgültigkeit.

Bezeichnend ist hierbei auch das wiederkehrende Muster der Aufklärungsverweigerung von Ministerin Paul: Schriftliche Anfragen werden inhaltlich nicht beantwortet und im Ausschuss selbst sträubt sich die Fluchtministerin wiederholt, eine präzise Auskunft zu erteilen. Verweigern, vertuschen und ausweichen – dieses System-Paul ist eine Zumutung für das berechtigte Aufklärungsinteresse des Parlamentes.

Aber genau diese Aufklärung bräuchte es jetzt – auch im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zum furchtbaren Terroranschlag am 23.08.2024 in Solingen. So war der Tatverdächtige im April 2023 mehrere Tage nicht in seiner Unterkunft anwesend. Die Landeseinrichtung meldete dies aber nicht an die ZAB weiter und die ZABen hatten zu diesem Zeitpunkt eben keinen Zugriff auf die jeweiligen An- und Abwesenheitssysteme. Auch am Tag der versuchten Rücküberstellung am 05.06.2023 war der mutmaßliche Attentäter nicht da und die Rücküberstellung scheiterte schließlich.

Im PUA wird auch die Ministerin beantworten müssen, warum diese den Zugriff für die ZABen auf die An- und Abwesenheitssysteme blockiert hat. In der nächsten Sitzung des PUAs am Freitag, den 11. April 2025, wird zunächst Ministerin Pauls Vorgänger, Dr. Joachim Stamp, als Zeuge vernommen.“

Lisa-Kristin Kapteinat: „NRW-Krankenhausplan ist völlig unterfinanziert“

Lisa-Kristin Kapteinat: „NRW-Krankenhausplan ist völlig unterfinanziert“

Morgen startet in Nordrhein-Westfalen die Umsetzung der neuen Krankenhausplanung mit einem Großteil der Regelungen. Zudem übergibt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann Förderbescheide an vier Krankenhäuser aus dem 2,5 Milliarden Euro-Topf für die Umsetzung der Krankenhausplanung und einen Förderbescheid aus dem gemeinsamen Fördertopf des Bundes und des Landes. Hierzu erklärt Lisa Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann scheint immer noch nicht verstanden zu haben, dass seine Krankenhausplanung mächtig ins Stottern geraten ist. Anders lässt sich die feierliche Übergabe der Förderbescheide nicht erklären. Von insgesamt über 300 Krankenhäusern in NRW erhalten morgen lediglich vier Krankenhäuser eine Förderung zur Umsetzung des Krankenhausplans. Insgesamt erhalten diese Krankenhäuser vom Land 114 Millionen Euro. Das sind Mittel aus der ersten Förderphase zur Umsetzung des Krankenhausplans. Dass das viel zu wenig Geld ist, zeigen die Krankenhäuser selbst: Für diese Förderphase haben die Krankenhäuser in NRW bereits sieben Milliarden Euro beantragt. Alle anderen Krankenhäuser erhalten zu diesem Zeitpunkt keine Förderung. Gesundheitsminister Laumann verschweigt bewusst, dass sie nichts zu feiern haben. Kritik wird nicht ernstgenommen und von der schon in die Länge gezogenen Unterfinanzierung will der Minister auch nichts wissen: 17 Milliarden Euro beträgt der Investitionsstau in NRW. Zusammen mit den Kosten der Krankenhausplanung werden weitere Standort- und Stationsschließungen billigend in Kauf genommen. Darum sollte sich Gesundheitsminister Laumann kümmern.“