Lisa Kapteinat: „Landesregierung lässt junge Menschen im Stich“
Anlässlich der Sachverständigenanhörung im Sozialausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags erklärt Lisa Kapteinat, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Die Mitte-Rechts-Landesregierung aus CDU und FDP will das gute Förderangebot der Produktionsschulen abschaffen. Ohne Not wird hier ein System im Übergang Schule-Beruf zerstört, das sich in der Praxis hervorragend bewährt hat und mehr als 2.800 jungen Menschen – oftmals aus schwierigen Verhältnissen – eine Chance auf Ausbildung und Arbeit gibt. In den Produktionsschulen werden Lernen und Arbeiten innovativ miteinander verknüpft. Die Jugendlichen werden Schritt für Schritt, unter realen Bedingungen – mit echten Aufträgen und Kunden – an Ausbildung und Arbeit herangeführt.
Die Produktionsschulen sind daher ein Angebot, das viele Jugendliche erreicht hat, die wir sonst nicht erreicht hätten. Das von der Landesregierung geplante ,Werkstattjahr‘ ist keine Alternative. Die vorgesehene Altersbegrenzung auf 19 Jahre und die Nichtberücksichtigung des Jugendhilfeträgers grenzen beim ,Werkstattjahr‘ mehr als 1.000 Jugendliche aus, für die bisher die Produktionsschule die letzte Chance auf den Weg in einer beruflichen Ausbildung war.
Das unkluge Vorgehen der Mitte-Rechts-Regierung bei den Produktionsschulen ist ein weiterer Beleg dafür, dass CDU und FDP eine Koalition der sozialen Kälte und Ausgrenzung gebildet haben. Die Landesregierung lässt junge Menschen beim Übergang von Schule in Beruf im Stich!“
Hintergrund Produktionsschulen: Das Förderangebot der „Produktionsschule.NRW“ wendet sich an Jugendliche, die eine allgemeinbildende Schule ohne ausreichende Betriebs- und Ausbildungsreife verlassen haben und bei denen davon auszugehen ist, dass die Regelangebote der Berufsvorbereitung nicht zum Integrationserfolg führen würden. Bei der Zielgruppe handelt es sich zumeist um Jugendliche mit mehrfachen arbeitsmarktlichen Vermittlungshemmnissen.