Lisa Kapteinat: Landesregierung lässt Kommunen auf riesigem Schuldenberg sitzen

Lisa Kapteinat: Landesregierung lässt Kommunen auf riesigem Schuldenberg sitzen

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Bodo Löttgen, hat gegenüber der Presse erklärt, dass es mit seiner Fraktion absehbar keine Lösung für die hohen Kassenkredite der Kommunen geben wird. Im Vorfeld hatte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einem Altschuldenfond, wie er von Bundesfinanzminister Olaf Scholz vorgeschlagen wurde, abgelehnt. Stattdessen wollte man sich in NRW der Altschuldenproblematik später selbst annehmen.

Dass das nicht geschieht verärgert die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Kapteinat:

„Von dieser Regierungsmehrheit ist für die Kommunen in NRW nichts zu erwarten. Die CDU lässt die Kommunen schon mit ihren Steuerausfällen allein und erklärt jetzt, dass sie auch nichts gegen den riesigen Altschuldenberg zu tun gedenkt. Das ist ein Schlag in das Gesicht der Städte und Gemeinden, die gerade in der Corona-Krise wieder unter Beweis gestellt haben, dass sie das Rückgrat der deutschen Verwaltung sind. Das ist darüber hinaus auch ein Bruch mit dem Koalitionsvertrag und den Ankündigungen von Kommunalministerin Scharrenbach.

Selbst nimmt sich die Landesregierung einen Großteil des Geldes aus dem 25-Milliarden-Euro-Rettungsschirm, um Steuerausfälle des Landes auszugleichen. Den Städten und Gemeinden verwehrt sie etwas Vergleichbares. Stattdessen gibt die Regierung den Kommunen nur Haushaltstricks, um die Haushalte auf dem Papier auszugleichen und Möglichkeiten, für noch mehr Schulden an die Hand“.

Dieser Umgang mit den Kommunen sei problematisch, vor allem, weil sie schon auf einem riesigen Schuldenberg sitzen würde. So hatten die Kommunen im Kreis Recklinghausen zum Stichtag 31. Dezember 2018 insgesamt 1.564.651 Euro Kassenkredite in ihren Büchern. Dass es sich bei den aktuellen Entscheidungen der CDU um keine kommunalfreundliche Politik handelt, stellt Lisa Kapteinat (SPD) nochmal heraus:

„Im Gegenteil hat diese Landesregierung die Kommunen bei der Bewältigung der Corona-Krise nicht einbezogen, Maßnahmen wurden sehr spät und teilweise widersprüchlich kommuniziert und die Kommunen dann noch für deren Anstrengungen kritisiert, das Chaos der Landesregierung für ihre Bürgerinnen und Bürger gerade zu biegen.

Die Verweigerung, eine Lösung der Altschulden anzugehen, ist besonders verwunderlich vor dem Hintergrund, dass die CDU im Bundestag immer wieder auf die Zuständigkeit des Landes NRW verwiesen und eine Beteiligung des Bundes damit verhindert hatte. Der Ball wurde ausdrücklich ins Spielfeld von Armin Laschet gespielt. Da liegt er nun. Ich würde mir wünschen, dass die hiesige kommunale CDU sich auf Landesebene für unsere Kommunen stark macht“.