Lisa-Kristin Kapteinat / Rodion Bakum: „Woche der seelischen Gesundheit: Arbeit darf nicht krank machen!“
Zur Woche der seelischen Gesundheit bringt die SPD-Fraktion heute um 12:40 Uhr den Antrag „Arbeit darf nicht krank machen!“ in den Landtag ein. Hierzu erklären Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Rodion Bakum, Mediziner und SPD-Abgeordneter im Landtagsausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales:
Lisa-Kristin Kapteinat:
„Die Woche der seelischen Gesundheit steht dieses Jahr unter dem Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“. Das haben wir als SPD-Fraktion zum Anlass genommen, auf die Folgen seelischer Erkrankungen am Arbeitsplatz und wie wir in NRW zu einem gesunden Arbeitsumfeld beitragen können, aufmerksam zu machen. Die meisten Menschen in NRW arbeiten fast jeden Tag und müssen zusätzlich den Haushalt machen, ihre Kinder versorgen oder Familienangehörige pflegen. Das sind Belastungen, die sich nicht selten negativ auf die seelische Gesundheit auswirken. Der Arbeitsplatz darf deshalb nicht zum zusätzlichen Risiko für die seelische Gesundheit berufstätiger Familien werden. Wir wollen deshalb, dass jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer in NRW einen gesunden Arbeitsplatz vorfindet.“
Rodion Bakum:
„Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz darf kein „nice to have“ sein. Die Landesregierung kann eigene Maßnahmen ergreifen. So müssen beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert, die Selbsthilfe gestärkt sowie seelische Erkrankungen anerkannt und akzeptiert werden. Wir fordern die Landesregierung unter anderem auf, gemeinsam mit Gewerkschaften und Arbeitgebern präventive Maßnahmen zu entwickeln und diese flächendeckend zu ermöglichen. Dazu zählen insbesondere Gefährdungsbeurteilungen mit seelisch bedingten Arbeitsbelastungen: Seelische Erkrankungen sind die zweithäufigste Ursache für Krankeschreibungen und verursachen dreimal so lange Krankschreibungen wie andere Erkrankungen. Diese können verhindert werden! Dass die Landesregierung für das Jahr 2025 plant, die Mittel für die „Psychiatrische Versorgung“ um die Hälfte zu kürzen, halten wir für das völlig falsche Signal! Wenn Menschen am Arbeitsplatz krank werden, können sie nicht arbeiten. Kolleginnen und Kollegen müssen zusätzliche Aufgaben übernehmen und werden dann selbst krank – eine Negativspirale, die wir aufhalten müssen. Berufstätige Familien stehen ohnehin schon vor großen Herausforderungen in unserem Land, seelische Erkrankungen am Arbeitsplatz sollten keine davon sein.“