Lisa-Kristin Kapteinat: „Ungleichbehandlung bei Verteilung von Lotto-Millionen?“

Lisa-Kristin Kapteinat: „Ungleichbehandlung bei Verteilung von Lotto-Millionen?“

Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) heute berichtet, hat die schwarz-grüne Landesregierung eine Änderung bei der Gewinnausschüttung von Mitteln aus Lotto-Einnahmen vorgenommen. So erhält die Freie Wohlfahrtspflege den Informationen zufolge zwei Prozent an zusätzlichen Geldern, während zum Beispiel Sport- und Naturschutzverbände rund sechs Prozent zusätzlich erhalten. Hierzu hat Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW, heute eine Kleine Anfrage an die Landesregierung eingereicht. Sie erklärt dazu:

„Im Grundsatz ist es höchst erfreulich, dass die Destinatäre der Lottoeinnahmen höhere Zuwendungen erhalten. Davon unabhängig stellt sich aber dennoch die Frage, ob hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Der Freien Wohlfahrtspflege steht das Wasser bis zum Hals. Erst gestern hat sie darauf hingewiesen, dass den Trägern angesichts des Tarifabschlusses im Öffentlichen Dienst insgesamt rund 400 Millionen Euro fehlen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bezahlen. Fast 1.000 Kitas sind in NRW von der Insolvenz bedroht. Wie erklärt es sich dann, dass sie nur mit weiteren zwei Prozent begünstigt wird, andere Verbände aber mit der dreifachen Höhe? Nach welchen Kriterien wurde diese Entscheidung überhaupt getroffen?

Noch im Oktober haben sich fast 25.000 Menschen vor dem Landtag versammelt, um unter dem Motto ,NRW, bleib sozial‘ gegen das leise Sterben der sozialen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen zu demonstrieren. Schon damals hatte die Landesregierung für die Demonstrierenden nur die kalte Schulter übrig. Unserer Forderung nach einem Rettungspaket für Kitas, OGS und Pflegeeinrichtungen hat sie erst in der vergangenen Woche im Landtag erneut eine Absage erteilt. Und jetzt kommt raus, dass die Freie Wohlfahrt auch noch geringfügiger bedacht wird als andere Verbände. Das alles lässt nur den Schluss zu: Schwarz-Grün hat kein Interesse daran, dass NRW sozial bleibt.“